Der Zuchtwart hat das Wort !

Aktuell und auf die jeweiligen Farbenschläge eingehend, gibt unser Zuchtwart Marnicq Demeur jährlich Bericht  zum aktuellen Zuchtstand.
Hinweise die den Züchtern bei der Auswahl der Zuchttiere hilfreich sein sollen werden nachfolgend gegeben.
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“Gleichmässigkeit in Farbe und Glanz” und auch “Durchfärbung in den Flügelbinden”.


Wir haben am Freitag, Samstag und Sonntag in Gingst insbesondere bei den Weißflügeln Farbe und Glanz angeschaut und etwa 250 Bilder am Fenster gemacht. Peter Paridaen, Konrad Druyts und Frans de Mol haben dabei ihre Akrobatik und auch ein wenig Geduld eingebracht. Meinen herzlichen Dank dafür, Gimpelbrüder.
Die Bilder habe ich dann  auf dem Heimweg und später auch zu Hause in aller Ruhe aussortiert. Vorab möchte ich das Thema „Gleichmäßigkeit“, so wie wir Gimpeltaubenzüchter es meinen, noch einmal im Detail erklären. Die Bilder zeigen Gimpel in Weißflügel. Alles gezeigte gilt auch für Schwarz- und Blauflügel.


1. Gleichmäßigkeit in der Farbe.
Wie schon viele Male wiederholt, spielt es dabei keine Rolle, ob die Farbe eine Nuance heller oder dunkler ist. Der Farbton muss jedoch über den gesamten Körper von Kopf bis Keil unverändert bleiben. Diese Anforderung ist logisch, aber nicht selbstverständlich.


Hochfeines leuchtendes Kupfer und auch Gold.

Eine nicht (ganz) angepasste Farbe sehen wir im Kopf, Keil, Bauch und Hals. Bei dem etwas dunkleren Kupfer ist es vielleicht nicht so deutlich und sofort sichtbar. Aber nicht wenige Kupfergimpel zeigen ein dunkles Kopfkupfer oder ein nicht angepasstes Halskupfer.  Auch wird die Gleichmäßigkeit beeinträchtigt wenn die Durchfärbung nicht optimal ist. Und bei unseren Ausstellungstieren steht die Durchfärbung unter starkem Druck, da wir saubere Decken wünschen wenn wir die Tiere der Öffentlichkeit präsentieren. In unserer Sprache hört das sich so an: Seiten höher durchgefärbt, letzte Keilfedern und Schenkel  durchgefärbter, Nackenübergang sauberer, ….


Oben Ideales Kopf- und Halskupfer, Unten Stirn feuriger.


feines Keilgold mit Glanz 

feines Keilkupfer mit Glanz


2. Gleichmässigkeit im Glanz.
Weil Kleintierzüchter Idealisten sind und Gimpeltaubenzüchter dann noch ein wenig mehr wollen, wird bei Gimpeltauben nicht nur die Grundfarbe sondern auch der Glanz ganz gleichmäßig gewünscht. Es ist ein stark ausgeprägter Glanz, der sich an der Spitze jeder  (Deck-) Feder befindet und sich gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt. Der Glanzsaum zeigt sich schön und komplett gleichmäßig wenn die Feder breit genug ist und dann bis in die Spitze reicht.


Bauch und Keil sind im Farbton nicht gleich.


Bei den Kupfergimpeln wünschen wir den Glanz ‘feurig’ und bei den Goldgimpel ‘leuchtend’. Auch hier ein große Auswahl an Wünschen. Es ist einfacher aufzulisten was nicht optimal ist. Eine kleine Zusammenfassung: Stirn und Brust feuriger (leuchtender), auf glanzlose Federspitzen in Brust und Seiten achten, Kopf und Seiten weniger streifig, Keilfedern überdeckender im Glanzsaum, im Halsglanz gleichmäßiger, Oberkopf gleichmäßiger im Glanzsaum, Bauch glanzreicher. Im Nackenübergang leuchtender, im Seitenkupferglanz durchgehender , in Hals und Keil weniger rotglänzend….
Wenn die beide Bedingungen für Farbe und Glanz erfüllt sind, sprechen wir von ‘hochfeinem feurigem Kupfer’ oder ‘hochfeinem leuchtendem Gold’. Lassen sie die beigefügten Fotos für sich sprechen.

3. Durchfärbung in den Flügelbinden
Wenn wir die Weißflügel in den Fokus nehmen, ist es auch sinnvoll etwas über die  Binden zu sagen. Gimpeltauben sind keine Brieftauben und darum sind die Voraussetzungen auch nicht gleich.

Zu wenig und tief durchgefärbte Binden in Goldweiss



Wir wünschen die Binden deutlich durchgefärbt und auch durchgehend und regelmäßig. Allerdings sind sie nicht ebenso klar, regelmäßig, deutlich und parallel wie bei den Schönheitsbrieftauben.


Marnicq Demeur,  Januar 2023.