Der Standard


Gimpeltauben

von Jakob Relovsky


Gimpeltaube


Herkunft:  Vermutlich Dalmatien/Illyrien. Die Kupferschwarzflügel (eng.: Archangel) wurden in England, die anderen Farbenschläge in Deutschland durchgezüchtet und weiter verfeinert.
Gesamteindruck:  Einer kräftigen Feldtaube ähnlich, aber schlanker und eleganter gebaut; lebhaftes Wesen.
Rassemerkmale:
 
Kopf:
Leicht gewöIbt, lang und schmal, Stirn ziemlich flach; spitzkappig oder glatt. Die Spitzkappe soll vom Hinterhals bis zur Spitze einen scharfen Kamm bilden. Die Federn müssen an beiden Hinterhalsseiten scharf und in horizontaler Richtung im Nacken zusammenschließen.
Auge:
Orangefarbig; Bei Weißkopf dunkel, bel Weißplatte beidseitig orange farbig oder dunkel.
Schnabel:
Mittellang; hell- bis dunkelhornfarbig bei Schwarzflügeln, fleischfarbig bel Weißfiügeln, dunkelhornforbig bel Blauflügeln.
Hals:
Ziemlich lang und verhältnismäßig dünn. Kehle gut ausgerundet.
Brust:
Mäßig breit und wenig vortretend.
Rücken:
Leicht abfallend.
Flügel:
Mäßig lang, fest geschlossen.
Schwanz:
Geschlossen, in Fortsetzung der Rückenlinie leicht abfallend.
Beine:
Mittellang, unbefiedert. Gut entwickelt, gut anliegend.
Gefieder:
Bei allen Farbenschlägen sind Schmalzkiele anzustreben.

Grobe Fehler (allgemein): Zu schwacher Körper; zu breite (einer Haube ähnliche), sehr schiefe oder sehr federarm ausgebildete Spitzkappe. Sehr grobe Zeichnungsfehler bei Weißschwingigen, Weißplatten und Weißköpfen. Farbe und Zeichnung:
A) Kupfergimpel
a) Schwarzflügel: KopfHals,BrustBauch,Schenkel,Seiten (Flanken) bis einschließlich Keil kupferforbig. Die Farbe soll wie hochpoliertes Kupfer glänzen, je feuriger, desto besser. Sie muß sich über die erwähnten Körperteile gleichmäßig erstrecken und darf nicht matt oder grünglänzend sein, auch nicht ob Bauch. Flügelschilder, Rücken und obere Schwanzdecke tief schwarz mit käfergrünem Lack, Außenfahnen der Schwungfedern sowie obere Schwanzfarbe im geschlossenen Zustand schwarz.
Grobe Fehier: Grünglänzende, gelbliche (bronce) oder rußige Kupferfarbe, blaurote Bauchfarbe, absetzendes Kupfer, schwarze Schenkel, violetter oder stahlblauer Lacksaum, fehlender Lack auf Rücken und Decken, zu viel Purpur auf Decken und Rücken, Rost (rot) auf Decken (bei Täubinnen ist etwas Rost in Bindengegend und Unterrücken kein grober Fehler). Blauer Schwanz, grauer oder blauer Rücken, schwarze oder graue Keilfarbe.
b) Weißflügel: Kupferfarbe gegenüber dem Schwarzflügel etwas dunkler. Der Kupferglanz tritt auch nicht so intensiv hervor wie bei diesem. Rücken, obere Schwanzdecke, Flügel und Schwanz rein elfenbeinfarbig, ohne oder mit Binden und gehämmert. Die Binden schmal,durchgehend und von intensiv braunroter Farbe; die Hämmerung gleichmäßig, farblich entsprechend der Bindenfarbe. Bei den Bindigen und Gehämmerten müssen die Innenfahnen der Schwungfedern und die Unterseite der Schwanzfedern mit je einem farbigen Fleck (Spiegel) versehen sein, der aber nur in ausgebreitetem Zustond von Flügel und Schwanz sichtbar wird. Die Hohligen brauchen keine Spiegelzeichnung aufzuweisen, doch ist dies kein Fehler.
Grobe Fehler: Grünglanz am Kopf und zu grüner Hals, blaurote oder grüne Kupferfarbe ob Brust, weiße Schenkel, grauer Rücken (bel Täubinnen ist etwas grauer oder beigefarbener Rücken kein grober Fehler), nicht durchgehende oder unscharfe Binden, sehr unreine Flügelschilder.
c) Blauflügel: Kopf, Hals, Brust, Bauch, Schenkel, Seiten (Flanken) und Keil wie beim Schwarzflügel. Flügel, Rücken, obere Schwanzdecke und der Schwanz rein blau. Ohne oder mit schwarzen Binden oder weißen Binden und gehämmert.; die Binden schmal, durchgehend und intensiv, Hämmerung gleichmäßig und intensiv schwarz. Schwingenspitzen dunkel auslaufend, Schwanz mit dunkler Binde. Leicht wolkige Schildfarbe bei Täubinnen ist zu tolerieren. Weißbindige mit schmalem, schwarzen Bindensaum, Schwung und Schwanzbinde.
Grobe Fehler: Grüne Bauch-und Keilfarbe, zu grüner Hals, zu dunkler Kopf; weißer Rücken, zu blaue Schenkel, blauer Keil, fehlende Schwanzbinde, Bindenansätze bei hohligen Tieren, nicht durchgehende oder unscharfe Binden, zu ungleichmäßige Hämmerung.
Zeichnungen: Kupferschwarzflügel und Kupferblauflügel mit 6 bis 10 weißen Handschwingen beidseitig (Weißschwingig), jedoch nicht mehr als zwei weiße Schwingen Unterschied. Farbe wie bel a) bzw. c), Kupferschwarzflügel und Kupferblauflügel mit weißen Schwingen und weißer Kopfplatte (Weißplattig). Die Abgrenzung der weißen Kopfplatte vom Schnabelwinkel durch das Auge bis an die Spitzkappe. Schwingenzeichnung wie bel Weißschwingig. Farbe wie bei a) bzw. c); an die Grundfarbe sind keine hohen Forderungen zu stellen. KupferschwarzfIügel und Kupferblauflügel mit weißen Schwingen und weißen Kopf (Weißkopf). Die Abgrenzung des weißen Kopfes etwa 1 cm unter dem Schnabel mit einer Bogenlinie bis an die Spitzkoppe. Schwingenzeichnung wie bel Weißschwingig. Farbe wie bei a) bzw. b); an die Grundfarbe sind keine hohen Forderungen zu stellen. B) Goldgimpel
a) Schwarzflügel: Kopf, Hals, Brust, Bauch, Schenkel, Seiten (Flanken) und Keil goldfarbig (sattes Goldgelb mit hellem Glanz). Die Farbe muß sich über die genannten Körperteile gleichmäßig erstrecken und darf nicht matt, grün- oder rotglänzend sein, auch nicht am Bauch. Flügelschilder, Rücken und obere Schwanzdecke tiefschwarz mit käfergrünem Lack. Bel Täubinnen wird etwas Rost in der Bindengegend und Unterrücken toleriert. Außenfahnen der Schwungfedern sowie obere Schwanzfarbe in geschlossenem Zustond schwarz.
Grobe Fehler: Mehliges grün- bzw. rotglänzendes oder absetzendes Gold, grüne oder rußige Halsfarbe, schwarze Schenkel, violetter oder stahlblauer Lacksaum, fehlender Lack auf Rücken und Decken, zu viel Purpur auf Decken und Rücken, Rost (Gold) auf Decken. Blauer Schwanz, grauer oder blauer Rücken, schwarze oder graue Keilfarbe.
b) WeiBflügel: Goldfarbe wie beim Schwarzflügel, jedoch insgesamt etwas dunkIer, auf keinen Fall heller als diese. Rücken, obere Schwanzdecke, Flügel und Schwanz rein elfenbeinfarbig, ohne oder mit Binden. Bei Täubinnen wird etwas grauer oder beigefarbener Rücken toleriert. Die Binden schmal und durchgehend, von gleicher Farbe wie Hals, Brust usw.. Bei den Bindigen müssen die Innenfahnen der Schwungfedern und die Unterseite der Schwanzfedern mit je einem farbigen Fleck (Spiegel) versehen sein, der ober nur in ausgebreitetem Zustand von Flügel und Schwanz sichtbar wird. Die Hohligen brauchen keine Spiegelzeichnung aufzuweisen, doch ist dies kein Fehler.
Grobe Fehler: Zu viel Rot- oder Grünglonz, weiße Ohrflecke, mehliges Gold, grauer Kopf, weiße Schenkel, grauer Rücken oder Keil. Nicht durchgehende oder unscharfe Binden, sehr unreine Fiügelschilder.
c) Blauflügel: Goldfarbe wie beim Schwarzflügel. Rücken, Schwanz und Flügeldecken rein blau mit einem leichten Stich ins Gelbe. Je satter blau die Farbe, desto besser. Ohne oder mit schwarzen Binden oder weißen Binden oder gehämmert, die Binde schmal, durchgehend und intensiv, die Hämmerung gleichmäßig und intensiv. Schwingenspitzen dunkel auslaufend, Schwanz mit dunkler Binde. Leicht wolkige Schildfarbe bei Täubinnen ist zu tolerieren. Weißbindige mit dunklem Bindensaum, Schwung und Schwanzbinde. Hellblaue mit weißen Binden möglichst ohne Bindensaum, hellen Schwung und helle Schwanzbinde.
Grobe Fehler: Rußige, mehlige, zu rote oder grüne Goldfarbe, grüner Hals, weißer Rücken, Bindenansatz bei hohligen Tieren, blaue Schenkel, blauer KeiL fehlende Schwanzbinde, grauer Kopf, sehr unreine Flügelschilder, graue staft blaue Farbe. Bel Hellblauen zu dunkler Bindensaum, Schwung und Schwanzbinde.
Zeichnungen: Goldschwarzflügel und Goldblauflügel mit 6 bis 10 weißen Handschwingen beidseitig (Weißschwingig), jedoch nicht mehr als zwei weiße Schwingen Unterschied, Farbe wie bel a) bzw. c). Goldschwarzfiügel mit weißen Handschwingen und weißer Kopfplatte (Weißp[attig). Die Abgrenzung der weißen Kopfplatte vom Schnabelwinkel durch dos Auge bis an die Spitzkappe. Schwingenzeichnung wie bei weißschwingig. Farbe wie bel a) bzw. c), an die Grundfarbe sind keine hollen Forderungen zu stellen. Goldschwarzflügel mit weißen Handschwingen und weißen Kopf (Weißköpfig). Die Abgrenzung des weißen Kopfes etwa 1 cm unter dem Schnabel mit einer Bogenlinie bis an die Spitzkappe. Schwingenzeichnung wie bel weißschwingig. Farbe wie bel a) bzw. c), an die Grundfarbe sind keine hohen Anforderungen zu stellen.
Bewertung: Gesamteindruck - Kupfer bzw. Gold - andere Gefiederfarben - Form - Spitzkappe - Augenfarbe -Schnabelforbe.
Ringgröße: 7
Richtlinien für Bewertung: Von primärer Bedeutung ist eine gleichmäßige, glanzreiche Kupfer- bzw. Goldforbe von Kopf bis einschl. Keil. Ob etwas heller oder dunkler ist nicht wesentlich. Je breiter der Glanzsaum der Federn, desto wertvoller ist das Tier. Für eine höhere Bewerfung müssen weiterhin die Teile der Taube, die zuerst ins Auge fallen, fehlerfrei sein. GroßerWert ist dabei auf den käfergrünen Lacksaum auf Rücken und Decken zu legen, je breiter desto besser. Leichte Abweichungen in der Schnabelfarbe schließen von der höchsten Bewertung nicht aus.
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